Meine Qualifikation

Was macht eine kompetente Farb- und Stilberaterin aus?

Eine Antwort könnte lauten: Eine gute Ausbildung. Ich stimme dem zu, da natürlich für jede Art von Beratung eine gute theoretische und praktische Grundlage vorhanden sein muss. Andererseits handelt es sich bei einer Ausbildung lediglich um die Vermittlung „handwerklicher“ Fähigkeiten. Und leider erfolgt das gerade in diesem Metier in zu engen gedanklichen Grenzen.

Meines Erachtens muss eine Farb- und Stilberaterin neben ausreichend Sachverstand über ein gutes Auge, Kreativität und zugleich über den Mut verfügen, Menschen aufrichtig anzusprechen. Eine moderne Farb- und Stilberatung erfordert auch, auf zeitgemäße Art mit den Menschen zu kommunizieren, ihnen Bewegungsspielräume zu lassen und doch eine klare Richtung vorzugeben.

Inwiefern bin ich dann qualifiziert?

Bei den theoretischen und praktischen Grundlagen unterscheide ich mich deutlich von vielen Kolleginnen und Kollegen, die häufig aus dem Friseurgewerbe oder aus dem Bereich Kosmetik kommen – also verwandten Branchen.

Meine allerersten Erfahrungen habe ich bei Coachings gesammelt, die ich als Stewardess absolvieren konnte. Spannender und lehrreicher waren jedoch die Erfahrungen während meiner Studien- und Arbeitszeit. Als Sozialpädagogin mit dem Schwerpunkt Kulturpädagogik habe ich mich mit verschiedenen Ethnien und deren kulturellen Bedürfnissen befasst. Bei meinem zweiten Studium, dem der Theaterpädagogik, lag mein besonderes Interesse auf den Bereichen Kostümentwurf und Kostümbild. Das brachte mit sich, dass ich bei meiner späteren Tätigkeit als Regisseurin verschiedener Theatergruppen auch stets den Entwurf der Kostüme übernahm – oft auch deren Anfertigung.

Von dort ausgehend waren günstige Voraussetzungen für den Beruf der Farb- und Stilberaterin gegeben. Und ich hatte große Lust, diesen Weg zu gehen. Selbstverständlich besitze ich auch eine formelle Qualifikation als Farb- und Stilberaterin, die mir mit der Note „sehr gut“ von der Hamburger Akademie für Fernstudien bescheinigt wurde. Jeder, der einen Blick in meinen Bücherschrank wirft, weiß ohnehin auf dem ersten Blick, womit ich mich näher beschäftige. Das also zur Theorie.

Mein grundlegender Beratungsansatz ist, dass ich Theorie und mittlerweile sehr weitreichende Erfahrung im Sinne meiner Kundinnen und Kunden anwende. Seit früher Jugend begeistere ich mich für die Themen Farbe & Stil von Kleidung. Ich habe ausprobiert und beobachtet, gelesen und mich belehren lassen, Kollektionen erstellt und Irrtümer eingestanden, Gespräche geführt und Ideen verworfen, mich inspirieren lassen und schon immer oft und gern Menschen beraten. Auf diese Art und Weise konnte ich mir einen Blickwinkel aneignen, der von der allgemeinen Lehre ausgehend auch die Bedürfnisse des jeweiligen Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht nur dessen „optisches“ Erscheinungsbild.

Nein, ich bin keine Beauty-Fee!

Was hier etwas despektierlich anmuten mag, meine ich im Sinne meiner Kundinnen und Kunden sehr ernst. Ich lebe von dem Gefühl, Menschen gut zu beraten und nicht von der Absicht, Menschen nach Schema-F zu kostümieren oder zu maskieren. Bei mir gibt es in der klassischen Beratung kein Tagesstyling mit populistischen Vorher-Nachher-Bildchen. Bei mir gibt es stattdessen umfassende und klare Informationen, Anwendungstipps für den Alltag und die Vermittlung eines bewussteren Blicks auf das eigene äußere Erscheinungsbild.

Es kommt gelegentlich vor, dass Frauen verwundert sind, dass ich sie in der Beibehaltung ihres bereits gelebten persönlichen Stils bekräftige und sie nicht in eine andere Richtung hin beraten habe. Auch wenn es von den Erwartungen abweicht, so habe ich trotzdem meine gesamten Fähigkeiten darauf verwandt, zu diesem Ergebnis zu gelangen.

Menschen mit Lust auf „coole Outfits“ oder experimentellere Mode werden von mir ebenso gern und professionell beraten, wie Personen, die hinsichtlich Ihres Kleidungsstils sehr unsicher sind. Das Gleiche gilt auch für anlassbezogene Kleidung oder z.B. für Mitarbeiter von Unternehmen mit klarem Dress Code.

Was noch?

Vor einigen Jahren habe ich mein Unternehmen Komood ins Leben gerufen. Neben der Beratungstätigkeit beschäftigt sich dieses mit der Herstellung und dem Versand von Beraterzubehör und Farbpässen, aber auch mit dem Verkauf von dekorativer Naturkosmetik. Es findet also gleichfalls auf dieser Ebene eine intensive Beschäftigung mit der Materie statt.

Außerdem bin ich seit einigen Jahren an verschiedenen Berliner Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie privaten und öffentlichen Institutionen als Dozentin für die Themen Farb- und Stilberatung tätig.

Die Farb- und Stilberatung

ist keine Wissenschaft, sondern Beratungshandwerk mit einem hohen kreativen und zwischenmenschlichen Anspruch.

Es bedarf eines gewissen Interesses und Talents und viel Praxis. Vor Allem aber bedarf es der Fähigkeit, einen Menschen als Individuum betrachten zu können und nicht als Projektionsfläche des eigenen Anspruchs und Geschmacks.

Natürlich gilt es, nach System vorzugehen. Aber es gilt auch, die Grenzen eines Beratungskonzepts zu kennen sowie gleichermaßen die Sinnhaftigkeit und Vermittelbarkeit ausufernder Ansätze in Frage zu stellen.